Bericht zum Mehrtagesausflug Mosel 2019

Fast pünktlich, um 06:32 Uhr, startete der Bus mit unserem Fahrer Roland und 38 Wanderurlaubern zur der Reise an die Mosel. Der Verkehr ging zügig und ohne Komplikationen voran. Auf dem noch fast leeren Parkplatz der Völklinger Hütte machten wir unser Picknick und verteidigten es gegen die nahenden Wespen. Danach war es Zeit für unsere Führung durch das Weltkulturerbe. In den Maschinenhallen, der Sinteranlage, den Erzhallen und auch oben auf der Anlage gab es viel zu entdecken und viel Zeitgeschichtliches zu erzählen. Die Führung ging 90 Minuten und danach konnten wir das Gelände selbst noch weiter erkunden, fotografieren oder einfach im Café entspannen.

             

Und wieder ging es pünktlich los, eine disziplinierte Truppe. Unser Bestimmungsort Enkirch war allerdings nicht so einfach zu erreichen, eine Kombination aus mehreren Umleitungen ermöglichte es uns, die Gegend schon einmal aus dem Bus heraus kennenzulernen. Durch enge Moselgässchen hat es unser Fahrer schließlich geschafft. Der Wirt des Hotels Neumühle begrüßte uns bereits im Bus und wir trafen uns nach der Zimmerverteilung um 19:15 Uhr zum Abendessen. Nach dem Abendessen blieben einige Wanderer gemütlich sitzen, andere erkundeten den Ort zu Fuß.

Nach dem Frühstück am Mittwoch ist Norbert zu uns gestoßen, unser Fremdenführer für die nächsten Tage. Unterwegs zur Burg Eltz hatte er viel zu erzählen. Die Burg Eltz schmückte unsere 500 DM-Banknoten und entlang der geteerten Fahrstraße kamen wir ihr wandernd entgegen. Wir hatten Glück, denn heute war der Andrang eher gering und nach einer kurzen Wartezeit gab es für uns eine Führung durch zwei der ehemaligen drei hochherrschaftlichen Wohnungen. Die dritte Wohnung wird immer noch von den Besitzern genutzt und ist nicht zugänglich. Im und um das Burgcafé machten wir Vesper bei bestem Wetter.

      

Danach ging es über einen zumeist schmalen Wanderpfad das Eltztal entlang Richtung Mosel und zum Treffpunkt mit unserem Bus und dem Busfahrer. Der musste schnell noch die Nicht-Wanderer einsammeln, die an der Burg Eltz vergessen worden waren. Schließlich konnten wir uns komplett auf den Weg zurück ins Hotel machen. Nach dem Abendessen war Tanz angesagt, die Tanzfläche teilten wir uns mit der Reisegruppe aus den Niederlanden.

Bei aufkommendem Regen stiegen wir am Donnerstag wieder in den Bus ein, der uns nach Koblenz bringen sollte. Unser Fremdenführer Norbert prophezeite, dass es dort trocken sein würde und so war es dann auch. Er führte uns zum Deutschen Eck und lieferte die Geschichte dazu, dass das Monument erst nach der Wende wieder auf den Sockel kam. Dann fuhren wir mit der Gondel aus der Zeit der Bundesgartenschau über den Rhein hinauf auf die Festung Ehrenbreitstein. Norbert konnte auch zu dieser Anlage Interessantes erzählen. Wahlweise ging es in die Katakomben hinunter, wo es eine Multimediaschau zur mindestens zweitausendjährigen Geschichte des Felsens gab. Die anderen genossen die Sonne und die Aussicht auf das Deutsche Eck von oben. Gemeinsam nahmen wir die Seilbahn zurück in die Stadt. Zu Fuß führte uns Norbert durch die Altstadt und an so manchen markanten Stellen vorbei. Es blieb noch Zeit, die Innenstadt individuell zu erobern und bei Sonnenschein setzten wir uns in den Bus, der uns zurück nach Enkirch bringen sollte. Sofort fing es an zu regnen.

          

Am Freitag starteten wir direkt von unserem Hotel zu Fuß. Unser Ziel war die Weinkellerei Weirich in Starkenburg, wo uns eine Weinprobe erwartete. Auf etwa halber Strecke wurde die Gruppe geteilt und die noch Sportlicheren nahmen die längere Strecke. Diese längere Strecke wurde sogar noch länger, da wir die richtige Abzweigung nicht gleich finden konnten.

   

Als wir schließlich doch noch unser Ziel gefunden hatten, gab es zuerst ein Gläschen Wein an einem Pavillon mit Moselblick und danach ging es mit den leeren Gläsern hoffnungsvoll zur Weinkellerei. Von Beginn an war die Stimmung sehr fröhlich, denn der Winzer hat uns mit seinen witzigen Erzählungen dauernd zum Lachen gebracht. Er konnte uns einen tollen Betrieb zeigen, den er komplett selbst aufgebaut hat. Während wir im Café „Hüttenzauber“ unseren Apfelstrudel genossen, hat er unsere Bestellungen zusammengestellt und die Kartons im Bus deponiert. Wir hingegen „mussten“ zu Fuß weiter und über die Steilhanglagen zurück nach Enkirch. Zwischendurch erzählte Norbert immer wieder Wissenswertes über Wein oder auch Anekdoten aus Enkirch.

          

Am Samstag ging es mit unserem Bus nur wenige Kilometer nach Traben-Trarbach, wo es zur Begrüßung erst mal anfing zu nieseln. Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit, bis unser Schiff kam, weswegen wir auf einem anderen Schiff solange im Trockenen warten durften. Danach ging unsere Moselfahrt zwei Stunden flußaufwärts, bis wir in Bernkastel anlegten. Norbert kannte sich wieder gut aus und führte uns durch den Ort. Da es Samstag war, war auch besonders viel los. Es gab unter anderem eine Blaskapelle und eine Choraufführung. Und wir stießen auf eine Seniorengruppe aus Ulm-Lehr. Dann blieb uns noch ein wenig Zeit – viel zu wenig Zeit – dieses malerische Städtchen zu erkunden. Eine kleine Gruppe fuhr mit dem Schiff zurück nach Traben-Trarbach, die Mehrheit erklomm die Höhen durch die Weinberge, unterbrochen durch eine kurze Einkehr in der „Waldschenke mit Herz“ und schon ging es wieder hinunter ins Tal nach Traben-Trarbach. Als wir um 16:15 Uhr in den Bus stiegen, ging es, wie morgens prophezeit, sanft mit Nieselregen los. Im Hotel wartete das letzte Abendessen auf uns.

             

Nach dem Frühstück am Sonntag wurde wieder alles eingepackt und los ging es in Richtung Heimat. Analog zur Anfahrt auch heute wieder eine Irrfahrt auf den Moselhöhenrücken bis zur Autobahn. Weiter ging es nach Speyer, wo inzwischen wieder hochsommerliche Temperaturen auf uns warteten. In zwei Gruppen ging es an den Dom und in die Altstadt, hier eine Geschichte und Geschichtliches, dort eine Anekdote und ein Witz. Nach zwei Stunden durften wir uns noch selbstständig bewegen oder eines der vielen Cafés aufsuchen.

   

Pünktlich um 15 Uhr ging es auf die letzte Etappe Richtung Einsingen. Ebenso pünktlich setzte auch der Regen wieder ein. Vor dem Aichelberg ging es etwas über Land zu unserem letzten Zwischenstopp und letzten gemeinsamen Essen im Deutschen Haus in Kaltenwang. Satt, zufrieden und immer noch vollständig erreichten wir gegen 20 Uhr den Parkplatz Möbel Prinz. Koffer sortieren, Weinkartons verteilen und großes gegenseitiges Verabschieden.

Wir haben einen schönen Mehrtagesausflug der Ortsgruppe Einsingen des Schwäbischen Albvereins erlebt und können berichten, dass das Programm von unserer Wanderwartin Monika König hervorragend zusammengestellt und organisiert worden war. Es war eine gute Mischung aus Wandern, Kultur und geselligem Beisammensein. Wir haben viel über die Mosel und das Gebiet dort gelernt, nehmen viele gute Eindrücke mit nach Hause und haben neue Freundschaften geknüpft.

Hellfried Kröller